Lieblingstutorials – Color Toning via Curves Layer
Ich hab mal wieder Zeit gefunden und mich mit Photoshop auseinander gesetzt. Auf der Suche nach Möglichkeiten Farben zu manipulieren und/oder komplett auszutauschen, bin ich über dieses Tutorial gestolpert, das eine für mich völlig neue Methode zeigt.
Das Prinzip mag im ersten Moment kompliziert erscheinen, ist es aber weiß Gott nicht, denn einmal erstellte Curves Layer können einfach gespeichert und bei Bedarf wieder geladen werden.
„Kurze“ Zusammenfassung:
Zu seinem zu bearbeitendem Foto benötigt man ein Referenzbild, aus dem die Farbwerte auf das neue Foto übertragen werden sollen.
Beide Bilder in PS geöffnet, dupliziert man die Ref-Bildebene, desatuiert eine der beiden Ebenen (oder konvertiert entsprechend nach Geschmack in s/w) und vergrößert eine kontrastreiche Stelle des Ref-Bildes so sehr, bis man nur noch die Pixel vor Augen hat.
Jetzt wählt man mit dem Color Sampler Tool (verbirgt sich unter dem Eyedropper Tool, muss man auch erst einmal wissen *gg*) 3-4 Bereiche in der s/w Ebene des Ref-Bildes. So, dass man ganz hell (Punkt 1) bis ganz dunkel (Punkt 4) in seiner Palette hat.
Als nächstes schaut man in seine Info-Palette in PS.
Hier findet man nun jeden gewählten Punkt mit den Werten für RGB.
Bsp.: #1: R = 120 G = 10 B = 120 | #2: R = 22 G = 22 B = 22
Werte notieren.
Danach auf die Farbebene des Ref-Bildes wechseln, s/w-Ebene ausblenden.
Die 4 markierten Color-Sampler (#1-4) sind erhalten geblieben und geben nun die „Farb-RGB-Werte“ an.
Bsp.: #1: R = 119 G = 98 B = 89 | #2: R = 23 G = 25 B = 27…
Werte neben den vorher notierten Werten notieren. Das sieht dann so aus:
s/w-Ebene | Farbebene | |
#1 | ||
R | 120 | 119 |
G | 120 | 98 |
B | 120 | 89 |
#2 | ||
R | 22 | 23 |
G | 22 | 25 |
B | 22 | 27 |
Mit den notierten Werten für alle 4 Farbsampler wechselt man nun in das zu bearbeitende Foto. Mit Layer > New Adjustment Layer > Curves erstellt man den Curves-Layer, in dem nun die zuvor notierten Werte benötigt werden.
In dem geöffneten „Einstellungen“-Fenster wählt man nun im Drop-Down-Menue „Channel“ den Red-Channel. Mit einem Klick markiert man einen beliebigen Punkt auf der Kurve – es öffnen sich zwei kleine Eingabefelder neben der Kurvt „Input“ und „Output“.
Der „Input“-Wert behandelt den entsprechenden Wert aus der Spalte „s/w-Werte“. Dieser wird nun entsprechend hier eingetragen. In dem Beispiel wäre das also für den ersten „Klickpunkt“ auf der Kurve „120“.
Der „Output“-Wert soll den Farbwert aus dem Referenzbild wiedergeben. So trägt man in das Output-Eingabefeld nun den Wert für den R-Kanal aus der Spalte „Farbebene“ ein: 119.
Damit wäre der R-Kanal mit dem ersten Color-Sampler-Wert (#1) versehen.
Da man sich aber ohnehin gerade in den Einstellungen des Rot-Kanals befindet, kann man auch eben die anderen gemessenen Werte (#2-4) eintragen:
Ein neuer Klick mit der Maus auf die Kurve erzeugt einen neuen Punkt (für #2), dessen Input- und Output-Werte entsprechend aus der Tabelle entnommen werden:
Input: 22
Output: 23
(Anmerkung: „weigert“ sich PS an dieser Stelle 22 als Wert zu akzeptieren, dann kann man Punkt 2 auf der Kurve einfach löschen (mit der gedrückten Maustaste einfach aus der Kurve rausziehen und Maustaste loslassen) und einen neuen Punkt unterhalb des ersten Punktes auf die Kurve setzen.)
So hangelt man sich Stück für Stück durch die Kanäle und Tabelle, bis jeder Kanal mit den Werten der Color-Sampler-Punkte versehen ist.
Klingt kompliziert?
Dann liegt das an meiner etwas verworrenen Beschreibung!
Auf der Originalseite des Tutorials gibt es aber noch weitere erläuternde Screenshots, die genau zeigen, was ich mit Worten versucht haben zu erklären.
Hat man alles abgearbeitet, kann man diese Curves-Einstellung speichern und sich im wiederholten Fall eine Menge Arbeit sparen:
Neben dem Reset-Drop-Down-Menue und dem OK-Button befindet sich ein kleiner Button, der beim Anklicken die Optionen „Save Preset“ und „Load Preset“ anbietet.
Also erst einmal „Save Preset“ und das Ganze einfach mal – unter einem Namen mit Wiedererkennungswert – speichern. Hierbei wird nicht das gesamte Bild gespeichert, sondern nur die Einstellungen für diese eben erstellte Curves-Ebene.
Beim nächsten Bild kann man dann einfach eine Curves-Ebene erstellen, die Einstellungen via „Load Preset“ laden und.. fertig.
Das Schöne daran ist, dass sich die Ebene auch später noch modifizieren lässt, falls man möchte.
Noch ein Nachtrag:
Sieht das Ganze jetzt auf dem Original-Farbbild merkwürdig aus? Dann daran denken, dass man die Originalbildebene dupliziert und in s/w konvertiert (ich jedenfalls habe mich doch einen Moment über das „komische“ Ergebnis gewundert xD). Auf der anderen Seite kann man so auch interessante Bildeffekte erzielen.. Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall.
Mein Referenzbild:
Mein Ergebnisbild: